Die Freiburger Hilfsgemeinschaft e.V.

Unser Verein — Gemeinnützig seit 1970

Die Freiburger Hilfsgemeinschaft ist ein gemeinnütziger Verein, der 1970 aus einer Bürgerinitiative und Studentenbewegung heraus entstanden ist. Damals wie heute ist es Ziel, Menschen dort zu unterstützen, wo medizinische Therapie nicht helfen kann: bei den sozialen Problemen als Folge schwerer psychischer Krisen, psychischer Erkrankung oder seelischer Behinderung.

Hierzu bietet die FHG Unterstützung und Begleitung in den Lebensbereichen Freizeit, Wohnen und Beschäftigung/Tagesstruktur.

Grundlage der Unterstützung sind Selbstbestimmung, Normalität und Vertrauen sowie ein partnerschaftliches Miteinander auf Augenhöhe.

Der Verein sieht seine Aufgabe darüber hinaus in einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, über die Lebenssituation psychisch erkrankter Menschen zu informieren und Stigmatisierung entgegenzuwirken.

Die Freiburger Hilfsgemeinschaft ist seit 1977 Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises sowie Träger des Wilhelm-Oberle-Sozialpreises 2014.

Der Verein und seine Geschichte

Die Freiburger Hilfsgemeinschaft, wie sie sich heute darstellt, lässt sich nur im „Abriss der Zeit“ verstehen. Geprägt von unterschiedlichen Begegnungen und Wegbegleitern konnte sie sich zu dem entwickeln, was sie heute ist. Die Vorgeschichte des Club 55 reicht bis Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Damals entstanden in der evangelischen und katholischen Hochschulgemeinde Sozialkreise, die sich für Menschen engagierten, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden waren. Im Laufe der Studentenbewegung ab 1968 erfuhr diese studentische Randgruppenarbeit mit psychisch Kranken, Strafgefangenen und Obdachlosen eine Politisierung, die mehr und mehr die überkommenen gesellschaftlichen Strukturen in Frage stellte. Es ging um die gesellschaftspolitischen Ursachen individuellen Leidens und die sozialpolitische Verantwortung der Bürger für die von Ausgrenzung Betroffenen.

Damals verstärkte sich überall in Europa die Kritik an den auf Verwahrung ausgerichteten psychiatrischen Großkrankenhäusern, indenen die Patienten unter schlimmen menschenun-würdigen Bedingungen leben mussten. In dieser Situation entstand im Sozialpolitischen Arbeitskreis „Psychisch Kranke“ (SPAK) die Idee, an die Öffentlichkeit zu gehen und Freiburger Bürger für offene Angebote zur Integration betroffenerpsychisch erkrankter Mitbürger zu werben: Ziel war es, Entwicklungsmöglichkeiten in Strukturen außerhalb der geschlossenen Anstalten in der Gemeinde anzubieten. Im Januar 1970 veranstaltete der SPAK eine Öffentlichkeitswoche, bei der sich eine Gruppe hoch motivierter Freiburger Bürger zusammenfand. Diese schlossen sich zum SPAK Freiburger Bürger zusammen.

In wenigen Wochen fiel damals die Entscheidung, in Absprache und mit finanzieller Unterstützung des Lionsclub Freiburg eine Begegnungsstätte zu gründen. Die notwendige Gründung des Trägervereins Freiburger Hilfsgemeinschaft wurde dem damaligen Zeitgeist entsprechend eher als Formalität betrachtet. Die bald gefundene erste Bleibe in der Zasiusstraße 55 wurde zum Namensgeber: Club 55. Der Name sollte möglichst neutral sein, nicht Hilfe, nicht Krankheit im Aushängeschild tragen, sondern sich als Club von Bürgern für Bürger mit oder ohne Psychiatrie- Erfahrung ausweisen. Das gemeinsam entwickelte Konzept des Club 55 war ganz dem Demokratie - Gedanken verpflichtet.

Es war ein Glücksfall, dass kritische Studenten und aufgeschlossene Freiburger Bürger sich zusammengefunden, hatten, um dieses Projekt, für das es praktisch keine Vorbilder gab, zu entwickeln, zu erhalten und bis heute mit Leben zu füllen. Aus der im Club 55 gelebten und gelernten Haltung der gegenseitigen Achtung heraus und im unmittelbaren Kontakt mit den Clubbesuchern entwickelten sich dann auch ganz organisch die heutigen Angebote: die Tagesstätte mit Mittagstisch und Zuverdienstmöglichkeiten, das Begleitete Wohnen in Gruppen und in der eigenen Wohnung und das Intensiv Begleitete Wohnen.

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